Die Geschichte unseres Bauwagens begann anfangs der 1960er Jahre. Damals wurde er als mobiler Aufenthaltsraum und Büro für Bauarbeiter, sowie als Lager für ihr Werkzeug und Material, gebaut. Nach Jahrzehnten des rollenden Einsatzes wurde er im oberen Baselbiet auf einem Feld zwischen Obstbäumen abgestellt, wo er lange Zeit vor sich hin rostete und zu verfaulen begann.
In schlechtem Zustand, aber immerhin noch ansatzweise fahrtüchtig, wurde er dem Jugendhaus angeboten. Dieses Geschenk konnte das Jugendhausteam auf keinen Fall ausschlagen. So ist das Palais noir im Jahr 2012 von einem auf den anderen Tag Besitzer dieses Wagens geworden. Ideen und Träume zur Nutzung eines solchen Wagens sprossen ununterbrochen. Eines war schnell klar: er sollte renoviert, umgebaut und möglichst vielseitig genutzt werden können. Nach einigen Gesprächen mit den Jugendlichen und im Team wurde klar: der Baustellenwagen sollte zu einem fahrbaren, vielseitig genutzten Mobil werden: für die Jugendlichen ein mobiles Jugendhaus, an Festbetrieben eine Buvette, für Vereine und Institutionen ein fahrbarer Treffpunkt, ein temporäres Büro.
Zu einer grösseren Sache, die wesentlich länger dauerte wie die Ideensammlung, wurde dann die Instandsetzung und Renovation mit tatkräftiger Hilfe von Jugendlichen und grossem Einsatz des Teams. Die Aufbauten waren in so schlechtem Zustand, dass kurz nach Beginn der Erneuerungsarbeiten nur noch das nackte Chassis des Bauwagens dastand.
Die Finanzierung der Renovation, des benötigten Materials sowie eines Teils der zukünftigen Innenausstattung gelang grösstenteils über Crowdfounding. Private, Firmen, verschiedene Institutionen und die Gemeinde Reinach trugen jeweils ihren Anteil bei, sodass der neu auferstandene Bauwagen nach langen Monaten im Sommer 2015 endlich eingeweiht werden konnte.
Ziel und Idee dieses Bauwagens waren und sind
- vielfältige, kreative und auch regelmässige Nutzung
- öffentliche Plätze werden genutzt und belebt
- Treffpunktcharakter rund um den Bauwagen
- Verantwortung und Partizipation von und mit den Nutzenden
Der Bauwagen ist fest ausgerüstet mit zwei Tischen, Bank und Klappstühlen innen, einer nach aussen auf ein Podest hin ausgerichteten Ausschank- oder Verkaufstheke mit zwei Barhockern sowie mehreren Festbankgarnituren. Strom für Licht und Steckdosen erhält er über einen Bauverteiler. Zusätzlich kann er aus dem Fundus des Palais noir mit Mikrowelle, Kaffeemaschine, Heissgetränkespender, kleinem Tiefkühler, Aktiv-Lautsprecher, zusätzlichen Scheinwerfern, Feuerschale, Loungesesseln usf. bestückt werden.
Da keine Isolation verbaut wurde, eignet sich die Nutzung vorwiegend in milderen Jahreszeiten oder an schattigen Standorten. Gegen Kälte hilft ein wenig das kleine, vorhandene Heizgebläse. Bewegt werden kann der Bauwagen nur mit einem Traktor. Er besitzt leider (noch) kein eigenes Bremssystem.
Der Bauwagen misst in der Länge 6,6 m (inklusive Deichsel 8,8 m) und in der Breite 2,3 m. Für die Treppen kommen seitlich noch mindestens 1,2 m zur Breite dazu (siehe Fotos!)
Von Jugendlichen, Vereinen und Interessierten kann der Bauwagen ausgeliehen und genutzt werden, vielseitig und unkompliziert, tages- oder mehrtagesweise.
Anfragen jederzeit persönlich vor Ort oder über unsere Kontaktmöglichkeiten!