Die Gemeinde Reinach bietet neu Sprachförderung im Tierpark an. An drei Vormittagen können Kinder mit Sprachförderbedarf, die ein Jahr vor dem Kindergarteneintritt stehen und einen Gutschein der Gemeinde Reinach erhalten haben, jeweils eine Stunde im Tierpark verbringen. Vergangenen Freitag fand diese besondere Sprachförderung zum ersten Mal statt. Ausgestattet mit Kärtchen, auf denen verschiedene Tierarten abgebildet waren, begaben sich die Kinder auf die Suche. Wie heisst dieses Tier, das sie soeben entdeckt haben, und was macht es gerade? Der Fokus liegt auf einer spielerischen Sprachentwicklung, die von einer Fachperson vor Ort gezielt gefördert wird.
Die betreffenden Familien haben bereits per Post eine Einladung mit Talon erhalten. Da die Plätze aber begrenzt sind, ist eine rasche Anmeldung wichtig – und zwar per Talon, 061 511 64 53 oder per kinderleicht@reinach-bl.ch.
Die Startchancen für Kinder und die Möglichkeiten der Eltern, diese Förderung zu bieten, sind in der Gesellschaft jedoch unterschiedlich verteilt. Chancengleichheit ist eine zentrale Zweckbestimmung staatlichen Handelns. Das Ziel Früher Förderung ist es, gute Voraussetzungen für die individuelle Entwicklung aller Kinder zu schaffen und die Eltern in ihren Erziehungsaufgaben zu unterstützen. Frühe Förderung steht für faire Bildungschancen für alle Kinder und verbessert die Voraussetzungen für die zukünftige wirtschaftliche Eigenständigkeit. Eine an Chancengleichheit und freier Entfaltung orientierte Frühe Förderung will Kindern die Grundlage für das Heranwachsen zu mündigen, selbstständigen und eigenverantwortlichen Mitgliedern der Gesellschaft bieten.
Alle in Reinach ansässigen Familien erhielten postalisch eine Einladung für einen Elterninformationsabend, der am Dienstag, 23. Januar 2024 um 19 Uhr im Gemeindesaal stattfand. An diesem Abend erhielten alle Familien ein personalisiertes Kuvert mit einem Code, über den sie an einer Sprachstanderhebung ihres Kindes teilnehmen können. Die Teilnahme an dieser Sprachstanderhebung ist Voraussetzung dafür, einen Spielgruppengutschein mit oder ohne Sprachförderung zu erhalten. Nach Abschluss der Sprachstanderhebung wird den Familien der Gutschein per Post zugeschickt. Der Gutschein kann dann bei einer Spielgruppe oder auch einer Kindertagesstätte eingereicht werden, die alle von der Gemeinde und dem Kanton aufgestellten Qualitätskriterien erfüllt. Über die Gutscheine wird jedem Kind ein Spielgruppen- oder Kitabesuch im Umfang von 2,5h pro Woche ein Jahr vor dem Kindergarteneintritt ermöglicht und finanziert. Besteht bei einem Kind ein erhöhter Sprachförderbedarf, finanziert die Gemeinde den Besuch von zweimal 2,5h pro Woche, also zwei Spielgruppenhalbtagen.
Bei der Sprachstanderhebung handelt es sich um ein Tool DAZ-E der Universität Basel, das speziell für die Erfassung des Sprachstandes von 3-4-Jährigen entwickelt wurde. Dieses Tool kann über einen QR-Code bequem am Smartphone genutzt werden. Die Universität Basel erfasst die Daten anonym und ihre Teilnahme ist freiwillig. Es werden alltagssprachliche Situationen abgefragt und die Eltern nehmen eine Beurteilung des Sprachstandes ihres Kindes vor. Das Tool kann in 13 Sprachen genutzt werden.
Die Kinder lernen das soziale Verhalten in kleinen Gruppen und sammeln eigene Erfahrungen auf spielerische Art und Weise. Die Kinder werden betreut, gefördert, unterstützt und begleitet. Sie können frei spielen, ohne eine bestimmte Aufgabe erfüllen zu müssen.
Kinderspiele fördern wichtige Fähigkeiten und Kompetenzen wie Konzentration, Geschicklichkeit, Feinmotorik, Logisches Denken, Wahrnehmung und vieles mehr.
Das Spiel bietet daher ideale Voraussetzungen für erfolgreiche Lernprozesse in allen Bereichen der kindlichen Entwicklung. Die Kinder entwickeln im Spiel ihre Identität und ihre Persönlichkeit weiter.
Das gemeinsame Spielen in der Gruppe stärkt die Sozialkompetenz und die Kinder lernen, sich an Regeln zu halten, zu teilen und das Eingehen von Kompromissen.
Ohne Sprachförderung:
Mit Sprachförderung:
Die kindliche Entwicklung ist ein komplexer Vorgang unterschiedlicher miteinander verbundener Bausteine.
Frühe Förderung geschieht in erster Linie in der Familie sowie in deren erweitertem sozialen Netz wie Bekanntenkreis und Nachbarschaft. Die räumliche, gesellschaftliche und kulturelle Umgebung und damit auch das Gemeinwesen bilden dabei einen wichtigen Einflussfaktor und leisten einen zentralen Beitrag, um die dafür nötigen Rahmenbedingungen bereitzustellen und somit den Erhalt der Lebensqualität für die kommenden Generationen zu unterstützen.
Das Entwicklungsumfeld unterstützen bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die nötigen Informationen für Erziehungsverantwortliche in für sie verständlicher Weise zugänglich sind, sie bei Bedarf Beratung und Unterstützung hinsichtlich ihrer Erziehungsaufgaben erhalten und dass die bestehenden Angebote für eine gezielte Förderung von Kindern für sie finanzierbar sind. Es bedeutet auch, dass Familien, die aufgrund sprachlicher, bildungsbezogener oder sozioökonomischer Gründe (Finanzen, Zeit) schwer erreichbar sind, aktiv und wirksam angesprochen werden, damit ihre Kinder Zugang zu den nötigen Angeboten erhalten. Es bedeutet schliesslich, dass auch die Erziehungsberechtigten bei Bedarf in ihren Erziehungskompetenzen durch zielgerichtete Bildungs- und Beratungsangebote gestärkt werden. So profitieren nicht nur die Kinder im Vorschulalter, sondern auch die älteren oder jüngeren Geschwister einer Familie. Die Integration der Familie insgesamt wird dadurch gefördert.
• Anlaufstelle für alle Anliegen im Bereich Frühe Förderung für:
o Familien mit Kindern im Vorschulalter
o AkteurInnen im Bereich Frühe Förderung (kommunale, kantonale, private, ehrenamtliche)
• Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierung für den Bereich Frühe Kindheit
Fachstelle Frühe Förderung
Kinderleicht gross werden
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